Nachdem zuletzt mehrere Prozesstage mit Hintergrund Corona-Pandemie abgesagt worden waren, wurde der Prozess gegen Mitglieder und Unterstützer der „Gruppe S“ am 29. März 2022 vor dem OLG in Stuttgart mit dem 64. Prozesstag fortgesetzt. Diesen Hauptverhandlungstag konnten wir aus personellen Gründen ausnahmsweise und erstmals nicht dokumentieren. Wir bitten das zu entschuldigen.
Nach Angaben des WDR wurden beim 64. Prozesstag Mordpläne gegen Paul-Ludwig U. thematisiert. U. war nach dem Treffen der „Gruppe S“ am 8. Februar 2020 im ostwestfälischen Minden bei seinen „Kameraden“ in Verdacht geraten, ein Spitzel zu sein. Der WDR berichtete mit Hinweis auf den Verhandlungstag, dass „der Polizeiinformant so schnell wie möglich umgebracht werden“ sollte. In diesem Zusammenhang war dem späteren Angeklagten Thomas N. aus Minden – Gastgeber des Treffens – auch aufgefallen, dass während des Treffens vor seiner Haustür ein ihm merkwürdiges erscheinendes Auto abgeparkt war.
Nach Angaben eines Journalisten der Stuttgarter Nachrichten waren die Mordpläne den in die Beweisaufnahme eingeführten abgehörten Telefonaten zu entnehmen. Derartige Pläne waren bereits am 33. Prozesstag in anderen Telefonaten zu hören gewesen (siehe Bericht zum 33. Prozesstag).
Ein weiteres Thema beim 64. Prozesstag waren nach Angaben des StN-Kollegen Geldbeträge in Höhe von 50 bis 500 Euro, die Paul-Ludwigs U.s erster Bewährungshelfer alle paar Wochen an diesen ausgezahlt hatte.
Hintergründe dazu finden sich im Bericht zum 15. Prozesstag.
Wir bedanken uns bei den Kolleg*innen des WDR und den Stuttgarter Nachrichten.